Ackerschlagkartei bzw. digitale Schlagkartei – Moderne, unabhängige Software von Praktikern für Landwirte

Eine Ackerschlagkartei (auch Schlagkartei, Schlagdatei oder Feldkalender / Feldbuch genannt) ist eine chronologische Dokumentation aller Maßnahmen und Tätigkeiten auf den einzelnen Schlägen bzw. Flurstücken eines landwirtschaftlichen Betriebs. Dazu gehören Bodenbearbeitung, Aussaat, Düngung, Pflanzenschutz, Ernte usw.

Ziel ist es, alle Maßnahmen transparent und nachvollziehbar zu dokumentieren — sowohl für den Betrieb selbst (zur Planung, Auswertung, Kontrolle), als auch zur Erfüllung gesetzlicher oder zertifizierungsrelevanter Dokumentationspflichten.

Eine Ackerschlagkartei eignet sich grundsätzlich für jeden landwirtschaftlichen Betrieb, der seine Schläge getrennt verwalten muss — von kleinen Ackerbaubetrieben über Grünland- und Tierhaltungsbetriebe bis hin zu größeren Betrieben, Lohnunternehmern oder Beratern. 

Auch Betriebe, die strenge Dokumentationspflichten erfüllen müssen (z. B. Pflanzenschutz, Düngung, Cross-Compliance, Nachhaltigkeits- oder Qualitätssicherungsprogramme), profitieren von einer digitalen Schlagkartei.

In einer Schlagkartei werden in der Regel erfasst:

• Bodenbearbeitungen und Aussaat inkl. Kulturart und Saatdatum
• Düngemaßnahmen (Art des Düngers, Menge, Zeitpunkt, Schlag) und ggf. Düngebedarfsermittlung / -bilanzierung gemäß gesetzlicher Vorgaben
• Pflanzenschutzmaßnahmen inklusive Mittel, Aufwandmengen und zusätzlichen Pflichtangaben (z. B. Zulassung, EPPO Code, Wirkstoffe)
• Ernte, ggf. Erntemengen und Erntezeitpunkt
• Weitere Arbeiten / Maßnahmen wie Bewässerung, ggf. Lagerhaltung, Bestandspflege, Fruchtfolgen und Fruchtwechsel (je nach Bedarf der Software)

• Nachvollziehbarkeit & Dokumentation: Sie ermöglicht die chronologische Aufzeichnung aller Maßnahmen – wichtig für eigene Kontrolle, Betriebsauswertung oder bei Prüfungen durch Behörden oder Qualitätssicherungsprogramme.
• Planung & Vergleichbarkeit: Mit einer Schlagkartei lassen sich Fruchtfolgen, Dünge- und Behandlungszyklen vergleichen — sowohl über verschiedene Schläge im Betrieb als auch über Jahre hinweg.
• Einhaltung gesetzlicher Anforderungen: Insbesondere bei Düngung, Pflanzenschutz oder Cross-Compliance sind dokumentierte Nachweise oft Pflicht — eine digitale Ackerschlagkartei erleichtert dies deutlich.
• Effizienz & Übersichtlichkeit: Besonders bei größeren Betrieben oder vielen Schlägen: Statt Papier, Excel-Listen etc. zentral, digital und mobil verfügbar — einfacher Zugriff, Backup, Auswertungen, Berichte.

Das hängt von Rechtslage, Umweltauflagen, Förderung oder Qualitätssicherungsprogrammen ab. Im Bereich der Agrar- und Umweltprogramme (z. B. bei Förderung, Umweltauflagen, Cross-Compliance) kann die Führung einer Schlagkartei Pflicht sein. Selbst wenn keine Pflicht besteht: Eine Schlagkartei ist sehr empfehlenswert — wegen Dokumentation, Planung, Rückverfolgbarkeit und Organisation des Betriebs.

Je nach Software können u.a. folgende Funktionen enthalten sein:

• Schnittstellen zu Düngebedarfsermittlung, Lagerverwaltung, Stoffstrombilanz
• Mobile App – Eintragungen auch direkt auf dem Feld möglich
• Import / Export von Schlagdaten (z. B. aus Agraranträgen, Vorjahresdaten)
• Auswertungen & Berichte (z. B. Düngebilanzen, Betriebskosten, Erntevergleich)
• Unterstützung von Precision Farming (z. B. Teilflächen, ISOBUS, GIS-Integration)
• Dokumentation von weiteren Maßnahmen: Bewässerung, Weide, Tierbezug, Grünland, Fruchtfolgen, Zwischenfrüchte usw.
• Mandantenfähigkeit / Mehrbetriebsverwaltung (z. B. bei Lohnunternehmern, Beratern)

Viele Anbieter ermöglichen eine sehr schnelle Einrichtung: Du legst Deine Schläge (Flächen) an, trägst Kultur, Fruchtfolge etc. ein – danach kannst du direkt beginnen mit der Dokumentation von Maßnahmen. Bei vielen Systemen gibt es auch Importmöglichkeiten von bestehenden Schlagdaten oder Agraranträgen.

Somit eignet sich eine digitale Schlagkartei sowohl für neue Betriebe als auch für Betriebe, die von Papier oder Excel umsteigen wollen.